Ja wenn es soweit kommt, dass der Boden im letzten Salben-Tigel sichtbar wird, dann wird es Zeit, die beliebteste meiner Salben wieder neu und frisch herzustellen!
Harzsalbe / Pechsalbe
Wir verwenden sie für Kratzer, Schnitte und kleine Wunden aller Art, sowie auch bei Husten und Schnupfen auf der Brust oder um die Nase! Genauso wie sie dem Baum hilft seine Wunden zu heilen, hilft die Harzsalbe auch uns unsere Verletzungen zu heilen!
Verwenden kann man dazu sowohl Fichtenharz, als auch Kiefernharz oder Lärchenharz, wobei jedes Harz doch ein bisschen anders wirkt! Beispielsweise hat mein Bruder einmal festgestellt: “Du die vorige Salbe war aber besser, als die Neue!” Er hatte die Salbe für seine Schrunden/Klüfte (Hände, Ellbogen, Ferse) verwendet und war mit der aus Lärchenharz hergestellten Salbe zufriedener als mit der aus Fichtenharz… Wir aber sind für kleine Wehwehchen auch mit der Fichtenharz oder Fichtenpechsalbe zufrieden und so stelle ich diese wieder frisch her!
Rezept für die Pechsalbe / Harzsalbe aus hartem, getrockneten Pech
- 20 g möglichst getrocknetes Harz (Lärche, Fichte, Föhre/Kiefer)
- 100ml Öl (ich verwende das was im Küchenkästchen ist, Sonnenblume, Raps, Olive, Nussöl…)
- 10 g Bienenwachs (Plättchen aus der Apotheke oder dem Naturladen, oder direkt vom Imker!)
- altes “Reindl”, Salbentigel, ev. Sieb zum abfiltern von Rindenstücken.
Zuerst wird das Harz bzw. die von der Rinde gelösten Harz-Stücke in einem alten Reindl geschmolzen. – ACHTUNG, das raucht etwas, unbedingt lüften und den Dunstabzug einschalten! Dann das Öl zugeben, vom Herd nehmen verrühren und die Wachsplättchen zum Festigen der Salbe zugeben. Fertige Salbe in Salbentigel abfüllen. Was die Haltbarkeit betrifft – wir lagern sie im Badezimmerschrank – und sie hält meist mindestens 2 Jahre! (wenn sie nicht vorher aufgebraucht ist :-))
Hier sieht man links oben eine Rinde mit festen “Harz-Perlen” diese löse ich ab und gebe sie in das alte Kochgeschirr, dass ich – im Vordergrund – wirklich nur noch für diese Salbe verwenden kann – das wird einfach nicht mehr sauber 🙂 Mit Öl und Wachs ist im Null-komma-nix diese wunderbare Heilsalbe hergestellt!
Wenn du im Wald nur feuchtes Harz findest – oder frische grüne Zapfen, auf denen noch milchig weiß oder hellgelb glänzendes Harz drauf ist, dann kannst du so eine Salbe ebenfalls herstellen und musst auch kein Kochgeschirr dafür “opfern”!
Rezept für Pechsalbe / Harzsalbe aus weichem, frischen, feuchtem Pech
- 20 g oder wenn Zapfen-Anteile dabei sind auch mehr frisches, klebriges Harz (Tanne, Latsche, Lärche, Fichte, Föhre/Kiefer)
- 100ml Öl (ich verwende das was im Küchenkästchen ist, Sonnenblume, Raps, Olive, Nussöl…)
- 10 g Bienenwachs (Plättchen aus der Apotheke oder dem Naturladen, oder direkt vom Imker!)
- Kochgeschirr, Salbentigel, Sieb zum abfiltern.
Füge das frische Harz oder die frischen harzigen Zapfen dem Öl zu und erwärme es für zumindestens 2 Stunden und ziehe so die Stoffe aus dem Harz in das Öl. Achtung, bitte die Harzigen-Zapfen nicht frittieren! Filtere dann die festen Anteile aus dem Öl und erwärme es auf zumindest 60°C, denn bei dieser Temperatur schmilzt das Wachs! Ist das Wachs vollständig aufgelöst, kann die Salbe in Tigel abgefüllt werden.
Wichtig: Tigel immer erst verschließen, wenn die Salbe vollständig erkaltet ist – sonst bleibt Feuchtigkeit im Doserl und die Salbe kann zu schimmeln beginnen!
Falls euch aufgefallen ist im zweiten Rezept stehen auch Tanne und Latsche – diese beiden machen meist keine brauchbaren festen Harzperlen, da ist es einfacher die salbe mit frischem Harz oder aus harzigen Zapfen herzustellen!
Ich wünsche euch viel Freude beim Ausprobieren!
Übrigens, beim Waldness-Wochenende https://traunsee-almtal.salzkammergut.at/oesterreich-angebot/detail/8461/waldness-kfb-frauenwandertage-im-almtal.html im Oktober 24 habe ich vor, bei Interesse der Teilnehmerinnen einmal abends eine solche Salbe zu kochen! Vielleicht magst du dabei sein? Melde dich an!
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